Nach gut einer Stunde entspanntem Flug,
sind wir mit dem Flieger in Caticlan Boracay Airport gelandet, davor
haben wir noch einige Aufnahmen aus dem fliegenden Propellerflugzeug
von den atemberaubenden Inseln die wir überflogen haben gemacht. Von
oben sind die Philippinen ein Paradies von abertausenden Inseln die
alle von türkisgrünem Wasser umgeben sind, die meisten schienen
unbewohnt und wir stellten uns vor auf diesen einsamen Inseln a la
Robinson Crusoe zu leben :-) Was für ein schöner Gedankengang.
Kaum aus dem Flughafen mussten wir uns
gleich mal mit den hiesigen mafiösen Transportunternehmen
herumschlagen, welche uns natürlich wieder ein total überteuertes
Ticket für das Trycicle zum Pier, des Transportbootes nach Boracay
Island mit persönlicher Begleiterin und des weiterbringenden
Trycicles vom Pier zu unserem Hotel angedreht hatten. Am Flughafen
gab es aber nur dieses Unternehmen und da wir keinen blassen Schimmer
von der Distanz hatten, mussten wir fast dieses Angebot in Anspruch
nehmen. Im Nachhinein wurde uns bewusst, dass wir diese Tour auch
locker selbst zum halben Preis hätten in Angriff nehmen können. Im
Bungalow Hotel Blue Bayou angekommen bezogen wir das erste Mal seit
längerem eine Unterkunft die ohne Klimaanlage dafür mit Ventilator
ausgestattet war. Nach kurzer Besichtigung fragten wir uns, wie so
ein Hotel eine dermassen gute Bewertung auf Booking.com bekommen
kann, denn das Bungalow lebte förmlich vor sich hin und überall
hatte es Ameisen und anderes Ungeziefer. Das Badezimmer sah auf den
ersten Blick nicht schlecht aus, auf den Zweiten aber wunderten wir
uns ab den tausenden braunen Punkten auf dem Boden vor der Toilette
und in der Dusche. Kaum weggewischt, waren nach einer Stunde wieder
tausende Punkte am Boden. Nicci hat das natürlich überhaupt nicht
gefallen und so zogen wir nach der ersten Nacht, gegen einen kleinen
Aufpreis in ein besseres Zimmer, welches über eine Klimaanlage und
ein ungezieferfreies Bad verfügte. Der Hotelier, ein Deutscher
namens Hans erklärte uns später, dass diese Punkte von Holzkäfern
stammen und dies ihre Exkremente sind und dies ganz normal in
tropischen Ländern sei. Super. Leider hatten wir das bessere Zimmer
nur für 3 Tage und so mussten wir danach erneut für 3 Nächte
zurück in das Horrorzimmer. Nach reichlicher Suche im Internet,
wurde uns klar das keine Zimmer für unser Budget in einem anderen
Hotel verfügbar waren, so fanden wir uns mit dieser Situation ab.
Boracay ist wirklich eine paradiesische
Insel, mit einem für uns ungewohnten kilometerlangen schönen
Strand, der White Sand Beach, die aber extrem viele Touristen, Bars,
Hotels und Reiseanbieter hatte. Hier ist etwas los, das wurde uns
schon nach dem ersten Besuch klar, eigentlich wussten wir dies ja
auch, deshalb haben wir es ja auch gebucht. Paaaartytime. Hier hat es
super tolle, aber auch super teure Restaurants direkt am Strand,
abwechselnd mit chilligen Bars die dazwischen um ihren Platz
kämpften. Sobald es dunkel wird verwandelt sich ein Teil der White
Sand Beach in ein Party Mekka, das weltweit dafür bekannt ist. Es
herrschen hier strikte Strandregeln, die auch überwacht werden, so
ist es strikt verboten am Strand zu rauchen, Alkohol aus Flaschen zu
trinken oder zu urinieren, was uns überhaupt nicht gestört hat. Am
ersten Abend gingen wir lecker Burger essen und genossen lokales
Bier und feine Cocktails während die Sonne ihren Weg hinter den
Horizont in atemberaubender Weise vollzogen hat. Ja uns gefällt es
hier, aber nach einem Reisetag ist man meistens Hundemüde und man
wünscht sich schnell einmal ein Bett zum entspannen. Leider hatte es
mich am nächsten Morgen derbe erwischt mit einer externen
Ohrenentzündung, die mich für 2 Tage total ausser Gefecht gesetzt
hatte und der ich den ersten Arztbesuch auf unserer Reise und das
Schlucken einer Antibiotika Kur zu verdanken hatte. Übel sag ich
euch, ich wünsche absolut niemanden Ohrenschmerzen, diese kriegt man
nicht mal mit einer Überdosis Schmerztabletten weg, welche ich im
lokalen Generika Store gekauft hatte. Ibuprofen und den Antibiotika
sei Dank konnte ich am vierten Tag wieder normal am Touristenleben
teilnehmen und mein geschwollenes Gesicht normalisierte sich wieder.
Wir erkundeten natürlich die Insel,
die wirklich eine kleine ist per Tricycle, denn ein Motorad oder
Scooter konnte man hier nur zu horrenden und überrissenen Preisen
mieten, daher ist es hier viel billiger ein Tricycle in Anspruch zu
nehmen. Viele Strände sind in Privatbesitz und nur gegen eine Gebühr
zu betreten, daher haben wir uns auf die Gratisstrände beschrenkt,
welche in sehr kurzer Fahrtzeit zu erreichen sind. Uns hat die Puka
Beach sehr gefallen, die etwas schroffer ist vom Wasser her und
abertausende Muscheln und Korallen über den von Felsen eingerahmten
Strand verteilt hatte. Von hier sieht man super auf die nächste
Insel und man kann die Segelschiffe welche die Gunst des starken
Windes ausnutzten beobachten, wie sie sich zum Wasser hin neigen. Zum
relaxten baden ist es hier aber ein wenig zu schroff, den der Wind
bläst einem direkt vom Meer aus ins Gesicht, was wiederum der starke
Wellengang und das unruhige Wasser zu verantworten hatte. An der
Bulabong Beach sind die Kitesurfer zuhause und wenn man Glück hat
sieht man hier Profis am Werk, den diese Beach gilt als die beste
Kite Beach in ganz Philippinen, hat man uns gesagt. Leicht versteckt
genossen wir in einer Kiteschule die auch ein kleines Restaurant
beinhaltete eine megafeine Pizza zu moderateren Preisen als an der
White Sand Beach. Auf Boracay hat der Touristenrummel praktisch
sämtliches Idyll einer relaxten Insel gefressen und es wuchern die
Hotelanlagen sowie die Bodenpreise zum Himmel. Einige haben uns
gesagt, dass sich Boracay dadurch selbst zerstöre, denn eine so
kleine Insel verträgt auf Dauer nicht abertausende Touristen und so
viele Menschen auf kleinen Raum, natürlich gibt es auch hier noch
naturbelassene Strände, diese sind aber nur mit Fussmarsch zu
erreichen, was in dieser Bruthitze nicht wirklich angenehm ist. Geht
man aber auf die nächste Insel, soll das Paradies noch vorhanden
sein, jedoch ist es nur eine Frage der Zeit bis auch diese in
Beschlag genommen wird.
In unserem Hotel hatte es zwei ganz
liebe Katzen, die erstaunlicherweise lang Schwänze hatten, viele
Katzen auf Boracay haben lange also normale Schwänze, denn
eigentlich im ganzen Asienraum hatten sie verstummelte, kleine oder
gar keine Schwänze. Dies sei so natürlich hier hatten uns mehrere
Personen gesagt, es sei ein Gendefekt der Katzen in Asien und diese
würden so geboren werden, denn wir fragten uns anfänglich immer
wieso die Katzen hier, in Thailand, Malaysia und auch Kambodscha
kurze oder deformierte Schwänze hatten. Es gibt leider sehr viele
heimatlose Hunde und Katzen, welche überhaupt nicht gepflegt werden
und vor sich hin vegetieren, auf Nachfrage unsererseits würde es
zwar Hundefänger geben, die fangen aber nur die Hunde die ein
Halsband haben ein, um nachher von den Besitzern Geld zu verlangen.
Auf unserer Reise hätte Nicole am liebsten hunderte Tiere mit nach
Hause genommen, doch leider geht das nicht.
Als Schluss müssen wir noch erwähnen,
dass wir auf Boracay unser zweites Fondue gegessen haben, welches wir
im Heidiland Deli, einem Shop mit tollen schweizer Artikeln wie
Käsetheke, Wursttheke oder Thomy Maionaisse, gekauft hatten. Da wir
zwei absolute Käsefondue Fanatiker sind, halten wir immer Ausschau
wo wir das nächste bekommen könnten. Zum Glück gibt es
Suchprogramme und so ist unser Nächstes bereits eingeplant.
Leider wurde aus unserer Partywoche
eine Ruhigere, da ich Antibiotika schlucken musste, konnte ich nicht
wirklich feiern. Aber dies holen wir mit Bestimmtheit nach.....
Boracay ist wirklich eine wunderschöne
und atemberaubende Insel. Wir werden bestimmt wiedereinmal hierher
zurückkommen, das haben wir uns versprochen. Und nun geht es schon
weiter in die elf Millionen Einwohner Stadt Manila.
Wie es uns dort ergangen ist, obwohl
wir nur zwei Tage eingeplant haben, erfährt ihr in unserem nächsten
Reisebericht.
Euer Weltreiseteam
Nicobi
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