Zur Überbrückung hatten wir noch
einmal eine Nacht in Cancun, in unserem ersten Hostel eingelegt.
Dieses Mal hatten wir etwas mehr Glück mit dem Zimmer und wir
bekamen eine noch ordentliche Matratze, welche uns auch den
verdienten Schlaf ermöglichte, den wir nach der langen Fähre- und
Busfahrt von Holbox, sehr genossen. Am Morgen hiess es, ab zur
Autovermietstation von Alamo Rental Cars, die selbe Gesellschaft mit
der wir schon in Amerika gut fuhren. Da wir die günstigste Klasse
gemietet hatten, erhofften wir uns nicht allzu viel und so kam es
dann auch. Einen sehr kleinen Hyundai i10, der glaube ich kleiner als
ein Smart ist. Doch der kleine Rennwagen hat uns bis jetzt sicher
durch den doch sehr chaotischen Verkehr in Mexico verholfen. Hier
fährt jeder wie er will, mal rechts, mal links Überholen, egal, mal
ein Rotlicht überfahren, egal, auf einer Schnellstrasse rasen oder
schleichen, auch egal, es sind doch alle recht entspannt unterwegs
und wenn keine Polizei zu sehen ist, muss man sich an keine Regeln
halten. Wir haben uns informiert, dass man nur bei Polizeigefahr
ordentlich fahren sollte und dann auch den Blinker nutzen muss, was
eigentlich hier niemand macht. Fährt einer vor dir und blinkt links,
heisst das meistens, dass man überholen kann. Die Taxis haben
ständig die Warnblinkanlage am laufen und falls man mal zu schnell
war und die Polizei ein Regelbuch ins Auto streckt, heisst dies man
sollte gefälligst ein paar Pesos lockermachen:-) I like.
Am selben Tag sind wir auf der
gebührenfreien Strasse nach Valladolid gedüst. Nach endlos langen
und vor allem geraden Strassen in sehr guten Zustand, kamen wir nach
etwa einer Stunde in der wunderschönen kolonialistischen Stadt an.
Leider fand unser bester Helfer, dass Navi von Google das Hotel nicht
auf Anhieb und so versuchten wir es auf eigene Faust zu finden. Nach
drei Runden um den selben Block und mit Hilfe einer netten
Ladenverkäuferin haben wir es dann doch noch gefunden. Ein super
tolles Hotel, praktisch mitten in der zentralen Zone, dessen
Stadtbild hauptsächlich von der alten, aber riesengrossen Kirche und
den kolonialistischen Fassaden rund um den zentralen Stadtpark
geprägt war. Wir genossen diese sehr gemütliche Athmosphäre und
fingen mit einem kleinen Stadtrundgang an, welcher uns vor allem zu
alten Kirchen führte. Genüsslich genossen wir nach getaner Arbeit
ein kühles Bier oder Cola und assen feine Tortilla Chips mit der bis
anhin besten Guacamole in Mexico. In der Nacht ist die Kirche
wirklich sensationell beleuchtet und wir schossen noch ein paar
Fotos. Im Stadtpark hatten die einheimischen Verkäufer alle
Verkaufsstände mit Flip Flops oder Lederschuhen aufgebaut, nach
Recherche wussten wir, dass dies ein Spezialität dieser
mexikanischen Kleinstadt war, denn auch in den normalen Läden
entlang der Strassen, hier Callas genannt, konnte man vor allem
Schuhe kaufen. Wir beschlossen früh schlafen zu gehen, denn am
nächsten Morgen wollten wir die alte Maya Stätte Chichen Itza
besuchen, die wohl Weltweit für seine Stufenpyramide bekannt ist.
Unser Plan war möglichst früh da zu
sein, um der ganzen Touristenmasse zu entkommen, die laut Internet,
so gegen elf Uhr mit hunderten von Reisebussen aus den
Touristenhochburgen eintreffen. Und unser Vorhaben ging auf, Punkt
acht Uhr machen die Pforten auf und wir waren bei den ersten die das
Areal betreten konnten. Nicht einmal die Souvenirverkäufer, welche
fast jeden freien Platz entlang der Wanderwege belegten, waren da.
Wir konnten die grosse Pyramide in Ruhe von aussen besichtigen und
auch ohne Touristen auf dem Foto ablichten. Auch die Temperaturen
waren noch einigermassen erträglich und so erkundeten wir das doch
eher kleine Gelände, im Vergleich zu Angkor What. Es hatte etwa vier
Gruppen von antiken Bauten welche mit einem schönen Fussmarsch
locker zu erreichen waren. Erst als wir beim letzten Tempel
angekommen waren, sahen wir die Massen von Touristen, die jetzt
langsam in die Anlage geströmt kamen. Leider kann man keine einzige
Ruine von innen ansehen, noch kann man auf die berühmte Pyramide
steigen um einen Ausblick über die ganze Anlage zu geniessen.
Relativ wenig Reliefs waren noch ersichtlich, die meisten sind sehr
verwittert und liessen uns nur erahnen, wie es früher einmal
ausgesehen haben könnte. Leider haben die Archäologen und
Restauratoren auch nicht wirklich eine grosse Arbeit in die
Wiederherstellung der Reliefs und Verzierungen geleistet. Ein Tempel
war noch in gutem Zustand und so konnten wir doch noch ein paar
Zeichnungen sehen. Eine Mauer war voll mit gemeisselten Totenschädel
und die eine Anlage hatte noch gut erhaltene Säulen, welche aber
auch für Besucher gesperrt waren. Trotzdem war es ein super toller
eindrücklicher Tag, auf welchen wir schon lange entgegengefiebert
hatten. Zur Mittagszeit wurde es unerträglich heiss und die Sonne
brannte so richtig, da fast die ganze Anlage keinen Schatten bot,
machten wir uns auf den Weg zum nächsten Ziel, die Stadt Izamal.
Izamal wurde uns von dem Hotelbesitzer
in Holbox empfohlen und war eine richtig romantische kolonialistische
Kleinstadt, welche im Stadtzentrum mit den ausschliesslich in Gelb
gehaltenen Häuser und der riesengrossen Kirche, ebenfalls in Gelb
trumpfen konnte. Unser Hotel war Extraklasse, mit direktem Blick auf
die Stadtkirche, einem sehr gepflegten Garten und einem super
schmucken Zimmer, welches ein Badezimmer zu bieten hatte, welches bis
jetzt Abstandslos an der Spitze der mexikanischen Hotels lag. Gleich
nach dem Einchecken besuchten wir die alles dominierende Kirche und
waren ab ihrer Bauweise und Schönheit sehr erstaunt. Als wir das
Kirchenareal verliessen, liessen wir uns noch zu einer Kutschenfahrt
durch das Städtchen hinreissen, welche alte Pyramiden mitten in der
Stadt vorzuweisen hatten. Die grösste war nur noch zur Hälfte da,
da mit ihren Steinen die riesige Kirche gebaut wurde. Wir genossen
den Abend in einem mexikanischen Restaurant und liessen uns von der
Köchin einige yukatanische Spezialitäten kochen, welche uns
hervorragend gemundet hatten. Leider hatten wir nur eine Nacht in
dieser sehr relaxten und wunderschönen Stadt gebucht, bevor wir
Richtung Tulum fuhren. Auf dem Weg nach Tulum besuchten wir noch die
alte Maya Stätte Coba, welche auch sehr eindrücklich, aber nicht so
touristisch besucht war. Eine Hauptattraktion war die eine grosse
Pyramide, welche man noch betreten durfte. Nicole und ich bestiegen
natürlich diese und waren ab dem Ausblick begeistert, der Weg nach
oben war kein Problem, doch steht man einmal auf der Pyramide hat man
beim Gedanken wieder hinabzusteigen doch ein mulmiges Gefühl. Die
Steine sind durch die vielen Besucher sehr glatt getreten und man
musste aufpassen nicht auszurutschen. Wir mieteten Fahrräder, um die
doch gewaltig langen Strecken zwischen den Ruinengruppen zu meistern,
dies hat sich eindeutig gelohnt. Nach einer Weile beschlossen wir,
uns auf den Weg nach Tulum vorzubereiten und verhandelten noch mit
einem Souvenirhändler welcher uns eine Decke anbot. Wir beschlossen,
die sicher ein Kilogramm schwere Decke mit einem Maya Kalender zu
kaufen, da sie uns sehr gefiel. Nur wissen wir noch nicht genau, wie
wir diese in unserem Reisegepäck verstauen werden.
Wie es uns in Tulum gefallen hat und ob
wir nach einer Woche froh waren, wieder an einem schönen Strand zu
sein, lest ihr in unserem nächsten Reisebericht.
Euer Weltreiseteam
Nicobi
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