Samstag, 26. April 2014

Valladolid - Chichen Itza - Izamal - Coba Reisebericht

Zur Überbrückung hatten wir noch einmal eine Nacht in Cancun, in unserem ersten Hostel eingelegt. Dieses Mal hatten wir etwas mehr Glück mit dem Zimmer und wir bekamen eine noch ordentliche Matratze, welche uns auch den verdienten Schlaf ermöglichte, den wir nach der langen Fähre- und Busfahrt von Holbox, sehr genossen. Am Morgen hiess es, ab zur Autovermietstation von Alamo Rental Cars, die selbe Gesellschaft mit der wir schon in Amerika gut fuhren. Da wir die günstigste Klasse gemietet hatten, erhofften wir uns nicht allzu viel und so kam es dann auch. Einen sehr kleinen Hyundai i10, der glaube ich kleiner als ein Smart ist. Doch der kleine Rennwagen hat uns bis jetzt sicher durch den doch sehr chaotischen Verkehr in Mexico verholfen. Hier fährt jeder wie er will, mal rechts, mal links Überholen, egal, mal ein Rotlicht überfahren, egal, auf einer Schnellstrasse rasen oder schleichen, auch egal, es sind doch alle recht entspannt unterwegs und wenn keine Polizei zu sehen ist, muss man sich an keine Regeln halten. Wir haben uns informiert, dass man nur bei Polizeigefahr ordentlich fahren sollte und dann auch den Blinker nutzen muss, was eigentlich hier niemand macht. Fährt einer vor dir und blinkt links, heisst das meistens, dass man überholen kann. Die Taxis haben ständig die Warnblinkanlage am laufen und falls man mal zu schnell war und die Polizei ein Regelbuch ins Auto streckt, heisst dies man sollte gefälligst ein paar Pesos lockermachen:-) I like.

Am selben Tag sind wir auf der gebührenfreien Strasse nach Valladolid gedüst. Nach endlos langen und vor allem geraden Strassen in sehr guten Zustand, kamen wir nach etwa einer Stunde in der wunderschönen kolonialistischen Stadt an. Leider fand unser bester Helfer, dass Navi von Google das Hotel nicht auf Anhieb und so versuchten wir es auf eigene Faust zu finden. Nach drei Runden um den selben Block und mit Hilfe einer netten Ladenverkäuferin haben wir es dann doch noch gefunden. Ein super tolles Hotel, praktisch mitten in der zentralen Zone, dessen Stadtbild hauptsächlich von der alten, aber riesengrossen Kirche und den kolonialistischen Fassaden rund um den zentralen Stadtpark geprägt war. Wir genossen diese sehr gemütliche Athmosphäre und fingen mit einem kleinen Stadtrundgang an, welcher uns vor allem zu alten Kirchen führte. Genüsslich genossen wir nach getaner Arbeit ein kühles Bier oder Cola und assen feine Tortilla Chips mit der bis anhin besten Guacamole in Mexico. In der Nacht ist die Kirche wirklich sensationell beleuchtet und wir schossen noch ein paar Fotos. Im Stadtpark hatten die einheimischen Verkäufer alle Verkaufsstände mit Flip Flops oder Lederschuhen aufgebaut, nach Recherche wussten wir, dass dies ein Spezialität dieser mexikanischen Kleinstadt war, denn auch in den normalen Läden entlang der Strassen, hier Callas genannt, konnte man vor allem Schuhe kaufen. Wir beschlossen früh schlafen zu gehen, denn am nächsten Morgen wollten wir die alte Maya Stätte Chichen Itza besuchen, die wohl Weltweit für seine Stufenpyramide bekannt ist.

Unser Plan war möglichst früh da zu sein, um der ganzen Touristenmasse zu entkommen, die laut Internet, so gegen elf Uhr mit hunderten von Reisebussen aus den Touristenhochburgen eintreffen. Und unser Vorhaben ging auf, Punkt acht Uhr machen die Pforten auf und wir waren bei den ersten die das Areal betreten konnten. Nicht einmal die Souvenirverkäufer, welche fast jeden freien Platz entlang der Wanderwege belegten, waren da. Wir konnten die grosse Pyramide in Ruhe von aussen besichtigen und auch ohne Touristen auf dem Foto ablichten. Auch die Temperaturen waren noch einigermassen erträglich und so erkundeten wir das doch eher kleine Gelände, im Vergleich zu Angkor What. Es hatte etwa vier Gruppen von antiken Bauten welche mit einem schönen Fussmarsch locker zu erreichen waren. Erst als wir beim letzten Tempel angekommen waren, sahen wir die Massen von Touristen, die jetzt langsam in die Anlage geströmt kamen. Leider kann man keine einzige Ruine von innen ansehen, noch kann man auf die berühmte Pyramide steigen um einen Ausblick über die ganze Anlage zu geniessen. Relativ wenig Reliefs waren noch ersichtlich, die meisten sind sehr verwittert und liessen uns nur erahnen, wie es früher einmal ausgesehen haben könnte. Leider haben die Archäologen und Restauratoren auch nicht wirklich eine grosse Arbeit in die Wiederherstellung der Reliefs und Verzierungen geleistet. Ein Tempel war noch in gutem Zustand und so konnten wir doch noch ein paar Zeichnungen sehen. Eine Mauer war voll mit gemeisselten Totenschädel und die eine Anlage hatte noch gut erhaltene Säulen, welche aber auch für Besucher gesperrt waren. Trotzdem war es ein super toller eindrücklicher Tag, auf welchen wir schon lange entgegengefiebert hatten. Zur Mittagszeit wurde es unerträglich heiss und die Sonne brannte so richtig, da fast die ganze Anlage keinen Schatten bot, machten wir uns auf den Weg zum nächsten Ziel, die Stadt Izamal.

Izamal wurde uns von dem Hotelbesitzer in Holbox empfohlen und war eine richtig romantische kolonialistische Kleinstadt, welche im Stadtzentrum mit den ausschliesslich in Gelb gehaltenen Häuser und der riesengrossen Kirche, ebenfalls in Gelb trumpfen konnte. Unser Hotel war Extraklasse, mit direktem Blick auf die Stadtkirche, einem sehr gepflegten Garten und einem super schmucken Zimmer, welches ein Badezimmer zu bieten hatte, welches bis jetzt Abstandslos an der Spitze der mexikanischen Hotels lag. Gleich nach dem Einchecken besuchten wir die alles dominierende Kirche und waren ab ihrer Bauweise und Schönheit sehr erstaunt. Als wir das Kirchenareal verliessen, liessen wir uns noch zu einer Kutschenfahrt durch das Städtchen hinreissen, welche alte Pyramiden mitten in der Stadt vorzuweisen hatten. Die grösste war nur noch zur Hälfte da, da mit ihren Steinen die riesige Kirche gebaut wurde. Wir genossen den Abend in einem mexikanischen Restaurant und liessen uns von der Köchin einige yukatanische Spezialitäten kochen, welche uns hervorragend gemundet hatten. Leider hatten wir nur eine Nacht in dieser sehr relaxten und wunderschönen Stadt gebucht, bevor wir Richtung Tulum fuhren. Auf dem Weg nach Tulum besuchten wir noch die alte Maya Stätte Coba, welche auch sehr eindrücklich, aber nicht so touristisch besucht war. Eine Hauptattraktion war die eine grosse Pyramide, welche man noch betreten durfte. Nicole und ich bestiegen natürlich diese und waren ab dem Ausblick begeistert, der Weg nach oben war kein Problem, doch steht man einmal auf der Pyramide hat man beim Gedanken wieder hinabzusteigen doch ein mulmiges Gefühl. Die Steine sind durch die vielen Besucher sehr glatt getreten und man musste aufpassen nicht auszurutschen. Wir mieteten Fahrräder, um die doch gewaltig langen Strecken zwischen den Ruinengruppen zu meistern, dies hat sich eindeutig gelohnt. Nach einer Weile beschlossen wir, uns auf den Weg nach Tulum vorzubereiten und verhandelten noch mit einem Souvenirhändler welcher uns eine Decke anbot. Wir beschlossen, die sicher ein Kilogramm schwere Decke mit einem Maya Kalender zu kaufen, da sie uns sehr gefiel. Nur wissen wir noch nicht genau, wie wir diese in unserem Reisegepäck verstauen werden.

Wie es uns in Tulum gefallen hat und ob wir nach einer Woche froh waren, wieder an einem schönen Strand zu sein, lest ihr in unserem nächsten Reisebericht.

Euer Weltreiseteam
Nicobi

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