Nach der wunderschönen Besichtigung
der Ruinen in Coba sind wir direkt nach Tulum gedüst. Auf relativ
perfekten Strassen fuhren wir angenehm neben Buschbränden und
Souvenirverkäufern Richtung Badeferienparadies Tulum. Die Bauern
hier roden ihre Äcker nicht, nein sie brennen die Buschlandschaften
einfach nieder, was wiederum zu teils dickem Rauch auf der Strasse
führte, jedoch sahen wir noch genug um geradeaus zu fahren :-) In
dem relativ kleinen Städtchen Tulum gibt es zwei Hauptgebiete,
erstens die Strasse entlang der Küste, welche mit Hotels im
Dominostil bebaut waren und alle einen privaten Strandabschnitt
besitzen. Zweitens gibt es die Stadt Tulum, welche zirka zwei
Kilometer vom Strand im inneren des Landes liegt. Hier gibt es eine
grosse Hauptstrasse mit vielen Restaurants und Souvenirshops, die
Nebenstrassen waren weniger eine Attraktion, da alles auf die eine
grosse Strasse konzentriert war.
Unser erstes Hotel lag zwischen Strand
und Städtchen und war direkt neben einem grossen Supermarkt
beheimatet. Unser Zimmer war eher ein Bungalow, jedoch trotzdem mit
einer Klimaanlage und einem Kühlschrank gut bestückt. Nur roch es
ein wenig streng nach Kanalisation, was wohl daran lag, dass das
Putzteam vergessen hatte einen Plastikdeckel auf den Duschabfluss zu
legen. Also ab in den Supermarkt und gleich nach dem nächsten
Raumspray gegriffen, frisches Gras war die Duftnote, welcher uns die
erste Nacht zu Überbrücken verhalf. Die Fenster hatten keine
Scheiben, waren aber mit Moskitonetzen ausgestattet, was aber nur
einige Moskitos daran hinderte sich ihre Leibspeise, uns, zu
besuchen. Moskitostiche in Mexico sind ziemlich heftig und beissen
extrem, auch schwillt die Stelle auf und man muss sich wirklich
zurückhalten, sich nicht blutig zu kratzen.
Nach der ersten Nacht und einem
Trinkgeld für die Putzfrau, war plötzlich ein Deckel vorhanden,
welcher den strengen Geruch doch beträchtlich dezimierte. Nun war es
recht angenehm im Zimmer und wir konnten uns unserer Hauptaufgabe,
das Bräunen am Strand, widmen. Mit dem Auto war es einen
Katzensprung zum öffentlichen Beachabschnitt, welcher mit tollem
weissen feinen Sand und sehr klarem türkis blauem Wasser auftrumpfen
konnte. Endlich, wir waren wieder am Strand und genossen die Vorzüge
so richtig, gingen einige Male ins Wasser um abzukühlen und holten
uns den langersehnten Sonnenbrand, welcher uns in die nächste
Braunheitsstufe beförderte. Es war ein Genuss und das Wetter spielte
mit. Unser Parkplatz am Strand wurde wie meist durch einen Polizisten
bewacht, der uns höflich wie sie hier sind, beim Einparken
behilflich war. Die Polizei in Mexico ist omnipräsent und zu
Touristen sehr nett. Selten in unserem Leben haben wir eine derartige
Anzahl von Polizeieinheiten gesehen, denn hier gibt es die lokale
Polizei, die staatliche Polizei, die Verkehrspolizei und die
Touristenpolizei. Jede dieser Einheiten ist überall zu sehen und
machen auch überall Kontrollen, auf der Strasse sah man oft eine
Sperre die eine Einheit errichtet hatte um die Verkehrsteilnehmer
genauer zu Begutachten. Die yukatanische Halbinsel ist sehr sicher
und die Polizeipräsenz konnte die Kriminalitätsrate drastisch
senken. Früher soll es hier eindeutig anders gewesen sein. Auch das
Militär sieht man öfters, welche aber eher im Hintergrund agieren.
Natürlich durften wir ein Besuch in
der archäologischen Zone nicht verpassen und bestaunten die alten
Ruinen, die direkt ans Meer gebaut wurden mit hunderten anderen
Touristen. Es ist wirklich so wunderschön wie auf allen Fotos, die
wir zuvor bei unseren Recherchen angesehen hatten. Die Mayas wussten
schon wo es schön ist, und diese Tempelanlage ist sehr einzigartig
gebaut, nicht mit Pyramiden wie so oft, sondern mit eher Turm
orientierten Bauten. Wie so oft war es während unserem Besuch
unerträglich heiss und wir kürzten deshalb unsere
Besichtigungsrunde auf die wichtigsten und schönsten Ruinen entlang
der Küste ab. Die anderen Ruinen erinnerten uns eher an alte
Burgruinen aus unseren Gefilden. Was hier wirklich toll ist sind die
Leguane die man überall sehen kann. Zum Teil posieren sie richtig
und haben keine Angst vor Menschen, was zu einigen
Annäherungsversuche führte, während wir das perfekte Bild zu
schiessen versuchten.
Zum Glück haben wir unseren kleinen
Flitzer, welcher uns die langen Wege zwischen Hotel und Ruinen oder
Hotel und Strand erspart hatte. Überall kann man Fahrräder mieten,
jedoch bei dieser Hitze ist dies wahrlich kein Vergnügen, was wir an
den zum Teil roten und nassen Köpfen der Fahrenden sehen konnten.
Wir hingegen genossen unsere Klimaanlage im Auto und überbrückten
so die Mittagshitze ohne gross Flüssigkeiten zu verlieren.
Unser zweites Hotel, das Pavo Real
Resort, lag etwas ausserhalb von Tulum und war eine All-Inklusive
vier Stern Anlage, direkt am Strand mit drei separaten Pools und
einem super Buffet Restaurant. Hier hatten wir vier Nächte gebucht
und wollten nichts ausser sonnen und essen tun. Erstaunlich war das
hier zirka achtzig Prozent italienisch sprachen und daher das Buffet
sehr auf italienisches Essen ausgelegt war, was uns natürlich
entgegenkam. Alles Inklusive lohnt sich zum Teil schon, da man alle
Mahlzeiten, alle Getränke, selbst Cocktails, Bier und Wein schon
bezahlt hat und man einfach reinhauen kann. Die Anlage selbst war
sehr gepflegt und auch unser Zimmer mit direktem Meerblick war
einfach fantastisch. Jeden Abend gab es Unterhaltung, falls man dies
möchte und die Stimmung war sehr entspannt, da auch nur etwa die
Hälfte des Hotels ausgebucht war, gab es auch keinen Kampf um
Liegestühle oder ums reichhaltige Buffet. Die Dessert Auswahl war
besonders hervorzuheben, was natürlich die Laune von Nicole
drastisch anhob und für mich gab es immer gutes frisch gebratenes
Fleisch welches auch vorzüglich mundete. Hätten wir so in
Restaurants gegessen, wäre dies um einiges teurer gekommen, denn wir
schlugen uns die Bäuche von Morgens bis Abends so richtig voll.
Leider hiess es nach vier Tagen entspannen und sonnen schon bald
wieder packen und wir konzentrierten uns auf die anfallende lange
Fahrt Richtung Laguna de Bacalar, ein Süsswasser- und Salzwassersee,
dessen Schönheit wohl einzigartig sein sollte.
Ob wir heil in Bacalar angekommen sind
und ob dieser See wirklich so schön und klar ist wie erhofft, lest
ihr in unserem nächsten Reisebericht.
Euer Weltreiseteam
Nicobi
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