Freitag, 2. Mai 2014

Tulum Reisebericht

Nach der wunderschönen Besichtigung der Ruinen in Coba sind wir direkt nach Tulum gedüst. Auf relativ perfekten Strassen fuhren wir angenehm neben Buschbränden und Souvenirverkäufern Richtung Badeferienparadies Tulum. Die Bauern hier roden ihre Äcker nicht, nein sie brennen die Buschlandschaften einfach nieder, was wiederum zu teils dickem Rauch auf der Strasse führte, jedoch sahen wir noch genug um geradeaus zu fahren :-) In dem relativ kleinen Städtchen Tulum gibt es zwei Hauptgebiete, erstens die Strasse entlang der Küste, welche mit Hotels im Dominostil bebaut waren und alle einen privaten Strandabschnitt besitzen. Zweitens gibt es die Stadt Tulum, welche zirka zwei Kilometer vom Strand im inneren des Landes liegt. Hier gibt es eine grosse Hauptstrasse mit vielen Restaurants und Souvenirshops, die Nebenstrassen waren weniger eine Attraktion, da alles auf die eine grosse Strasse konzentriert war.

Unser erstes Hotel lag zwischen Strand und Städtchen und war direkt neben einem grossen Supermarkt beheimatet. Unser Zimmer war eher ein Bungalow, jedoch trotzdem mit einer Klimaanlage und einem Kühlschrank gut bestückt. Nur roch es ein wenig streng nach Kanalisation, was wohl daran lag, dass das Putzteam vergessen hatte einen Plastikdeckel auf den Duschabfluss zu legen. Also ab in den Supermarkt und gleich nach dem nächsten Raumspray gegriffen, frisches Gras war die Duftnote, welcher uns die erste Nacht zu Überbrücken verhalf. Die Fenster hatten keine Scheiben, waren aber mit Moskitonetzen ausgestattet, was aber nur einige Moskitos daran hinderte sich ihre Leibspeise, uns, zu besuchen. Moskitostiche in Mexico sind ziemlich heftig und beissen extrem, auch schwillt die Stelle auf und man muss sich wirklich zurückhalten, sich nicht blutig zu kratzen.

Nach der ersten Nacht und einem Trinkgeld für die Putzfrau, war plötzlich ein Deckel vorhanden, welcher den strengen Geruch doch beträchtlich dezimierte. Nun war es recht angenehm im Zimmer und wir konnten uns unserer Hauptaufgabe, das Bräunen am Strand, widmen. Mit dem Auto war es einen Katzensprung zum öffentlichen Beachabschnitt, welcher mit tollem weissen feinen Sand und sehr klarem türkis blauem Wasser auftrumpfen konnte. Endlich, wir waren wieder am Strand und genossen die Vorzüge so richtig, gingen einige Male ins Wasser um abzukühlen und holten uns den langersehnten Sonnenbrand, welcher uns in die nächste Braunheitsstufe beförderte. Es war ein Genuss und das Wetter spielte mit. Unser Parkplatz am Strand wurde wie meist durch einen Polizisten bewacht, der uns höflich wie sie hier sind, beim Einparken behilflich war. Die Polizei in Mexico ist omnipräsent und zu Touristen sehr nett. Selten in unserem Leben haben wir eine derartige Anzahl von Polizeieinheiten gesehen, denn hier gibt es die lokale Polizei, die staatliche Polizei, die Verkehrspolizei und die Touristenpolizei. Jede dieser Einheiten ist überall zu sehen und machen auch überall Kontrollen, auf der Strasse sah man oft eine Sperre die eine Einheit errichtet hatte um die Verkehrsteilnehmer genauer zu Begutachten. Die yukatanische Halbinsel ist sehr sicher und die Polizeipräsenz konnte die Kriminalitätsrate drastisch senken. Früher soll es hier eindeutig anders gewesen sein. Auch das Militär sieht man öfters, welche aber eher im Hintergrund agieren.

Natürlich durften wir ein Besuch in der archäologischen Zone nicht verpassen und bestaunten die alten Ruinen, die direkt ans Meer gebaut wurden mit hunderten anderen Touristen. Es ist wirklich so wunderschön wie auf allen Fotos, die wir zuvor bei unseren Recherchen angesehen hatten. Die Mayas wussten schon wo es schön ist, und diese Tempelanlage ist sehr einzigartig gebaut, nicht mit Pyramiden wie so oft, sondern mit eher Turm orientierten Bauten. Wie so oft war es während unserem Besuch unerträglich heiss und wir kürzten deshalb unsere Besichtigungsrunde auf die wichtigsten und schönsten Ruinen entlang der Küste ab. Die anderen Ruinen erinnerten uns eher an alte Burgruinen aus unseren Gefilden. Was hier wirklich toll ist sind die Leguane die man überall sehen kann. Zum Teil posieren sie richtig und haben keine Angst vor Menschen, was zu einigen Annäherungsversuche führte, während wir das perfekte Bild zu schiessen versuchten.
Zum Glück haben wir unseren kleinen Flitzer, welcher uns die langen Wege zwischen Hotel und Ruinen oder Hotel und Strand erspart hatte. Überall kann man Fahrräder mieten, jedoch bei dieser Hitze ist dies wahrlich kein Vergnügen, was wir an den zum Teil roten und nassen Köpfen der Fahrenden sehen konnten. Wir hingegen genossen unsere Klimaanlage im Auto und überbrückten so die Mittagshitze ohne gross Flüssigkeiten zu verlieren.

Unser zweites Hotel, das Pavo Real Resort, lag etwas ausserhalb von Tulum und war eine All-Inklusive vier Stern Anlage, direkt am Strand mit drei separaten Pools und einem super Buffet Restaurant. Hier hatten wir vier Nächte gebucht und wollten nichts ausser sonnen und essen tun. Erstaunlich war das hier zirka achtzig Prozent italienisch sprachen und daher das Buffet sehr auf italienisches Essen ausgelegt war, was uns natürlich entgegenkam. Alles Inklusive lohnt sich zum Teil schon, da man alle Mahlzeiten, alle Getränke, selbst Cocktails, Bier und Wein schon bezahlt hat und man einfach reinhauen kann. Die Anlage selbst war sehr gepflegt und auch unser Zimmer mit direktem Meerblick war einfach fantastisch. Jeden Abend gab es Unterhaltung, falls man dies möchte und die Stimmung war sehr entspannt, da auch nur etwa die Hälfte des Hotels ausgebucht war, gab es auch keinen Kampf um Liegestühle oder ums reichhaltige Buffet. Die Dessert Auswahl war besonders hervorzuheben, was natürlich die Laune von Nicole drastisch anhob und für mich gab es immer gutes frisch gebratenes Fleisch welches auch vorzüglich mundete. Hätten wir so in Restaurants gegessen, wäre dies um einiges teurer gekommen, denn wir schlugen uns die Bäuche von Morgens bis Abends so richtig voll. Leider hiess es nach vier Tagen entspannen und sonnen schon bald wieder packen und wir konzentrierten uns auf die anfallende lange Fahrt Richtung Laguna de Bacalar, ein Süsswasser- und Salzwassersee, dessen Schönheit wohl einzigartig sein sollte.

Ob wir heil in Bacalar angekommen sind und ob dieser See wirklich so schön und klar ist wie erhofft, lest ihr in unserem nächsten Reisebericht.

Euer Weltreiseteam
Nicobi

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