Es ist schon ein gutes Stückchen
Autofahren, bis man von Tulum aus Bacalar erreicht. Doch die 3
Stunden flitzen mit unserem liebgewonnen kleinen Hiundai gingen
relativ, in gefühlter Zeit, schnell herum. Die Strassen waren wieder
in Top Zustand und fast Menschen beziehungsweise Auto leer. Leider
hatte es im ersten Abschnitt tausende von herumfliegenden
Schmetterlingen, jeder einzelne war wunderschön, meist in schwarz
mit leuchtend blauen Streifen, doch genau jene beschlossen auf der
langen Strasse ihre Paarungsflüge zu veranstalten. Diesen konnte man
nicht ausweichen, denn sie besiedelten die ganze Strasse. So kam es,
dass wir einige Exemplare mit unserer Kühlerhaube erwischt hatten.
Auf halber Strecke waren die Schmetterlinge bläulich und gegen Ende
meist gelb und dies in einer verblüffenden Grösse.
Unser Hotel fanden wir erst durch Hilfe
einiger Stadtbewohner, welche uns den Weg wiesen. Das Posada
Guadalupe war in der Innenstadt, nicht weit vom Ufer des berühmten
Sees entfernt. Als wir die kleine Treppe zu der doch recht kleinen
Unterkunft heraufstiegen, es hatte 5 Zimmer, riefen wir laut „Ola“
nachdem wir die Rezeption verlassen vorgefunden hatten. Erst nach
einigen Minuten kam Antonio der Besitzer aus einem Zimmer hervor und
begrüsste uns herzlich. Wir bezogen unser Zimmer, welches wie
eigentlich jedes Zimmer in Mexico über zwei Doppelbetten verfügte.
Wir hatten uns immer gefragt, ob die Mexikaner in getrennten Betten
schlafen, denn dies ist wirklich überall so gewesen. Unser Zimmer
war recht nett, mit Klima und einem relativ neuen Badezimmer. Wir
erkundeten am ersten Tag die Strandabschnitte und den See, welcher
von den Einheimischen „See der 7 Farben“ genannt wird. Leider
waren bis auf einige winzige Abschnitte alles in Privatbesitz und mit
ziemlich protzigen Villen und Hotels bebaut. Die Strände selbst
waren nicht begehbar und wir nervten uns ein kleines bisschen
darüber. Es hatte einige Badeanstalten, welche gegen eine kleine
Gebühr betreten werden durften und die meisten hatten lange Stege in
das überraschend klare türkisfarbene Wasser, welche ganz vorne
meist mit einem Strohdach über einer kleinen Plattform endeten.
Wirklich ein wunderschönes Bild, recht idyllisch schienen uns die
kleinen Inseln, welche mitten im See durch ihre krass hellblaue bis
grüne Farbumrandung hervorstachen. Dieser See besteht wirklich aus
vielen verschiedenen Farbtönen, welche durch die tiefe des Wassers
total verschieden waren.
Am ersten Abend buchten wir über einen
Freund von Antonio einen Tagesausflug mit einem Boot. Dieser sollte
uns zu drei verschiedenen Cenotes „Wasserlöcher“ und zu
verschiedenen schönen Badeorte bringen. Der erste Stopp war im
Piraten Kanal, in dem wir uns ein wenig Schlamm auf unsere Körper
und unser Gesicht schmierten, dies sollte sehr gut für die Haut sein
und eine reinigende Wirkung haben. Die Sonne schien und wir genossen
mit der kleinen Gruppe ein Bierchen während dem schwimmen. Leider
hatte das Wetter es nicht sonderlich gut mit uns gemeint und der
Himmel fing an dunkler zu werden. Bald schon regnete es wie aus
Kübeln und nach etwa einer Stunde war sogar Sturm angesagt. Unser
Guide wollte aber unbedingt seine Tour mit uns fertigmachen und so
brausten wir die Plätze ab, welche er uns zeigen wollte. Einmal
hielt er an einem Steg an und seine Frau ging an Land. Wir erfuhren
erst später, dass sie ab dem Wetter Angst bekam und lieber an Land
blieb. So trugen uns die immer grösser werdenden Wellen mit ihnen
und es fing allmählich an zu blitzen und der Regen wurde immer
stärker. Die ganze Besatzung versuchte sich vor den heftigen Tropfen
zu schützen, denn diese verursachten doch einige Schmerzen beim
Auftreffen auf unserer Haut. Es waren auch Kinder an Bord und diese
hatten alle einen ziemlich verzweifelten Ausdruck im Gesicht. Als es
ganz heftig wurde, brach er die Tour doch noch ab und versuchte an
Land einen Unterschlupf zu finden, um die schlimmsten Böen
abzuwarten. Als es wieder einigermassen besser wurde, fuhr er uns zur
Ausgangsstelle zurück und brachte uns mit seinem Auto wieder ins
Hotel. Was für ein Abenteuer. Leider konnten wir die ersehnten
Fotografien des doch sehr schönen Gewässers nicht so machen, wie
wir es geplant hatten. Schade. Im Hotel angekommen, empfingen uns
zwei riesige Wasserpfützen im Zimmer, denn das Dach des Hotels war
nicht dicht. So musste Antonio noch kurz saubermachen, bevor wir das
erste Mal in Mexico die Klimaanlage auf heizen stellten.
Nach Recherche im Internet wurde uns
bewusst, dass die nächsten Tage in Bacalar nicht viel besser werden
würden, so entschlossen wir uns die ursprünglich geplanten drei
Nächte auf zwei zu verkürzen und uns ein Hotel weiter nördlich in
Playa del Carmen zu reservieren. An diesem Abend unterhielten wir uns
noch mit Antonio über Gott und die Welt und wir genossen nach einem
feinen Nachtessen die Ruhe im Bett.
Am nächsten Morgen gingen wir mit
Antonio noch Frühstücken und verabschiedeten uns gegen Mittag von
ihm und düsten wieder Richtung Tulum. Unterwegs regnete es heftig
und wir fuhren mit dem Wetter angepassten Tempi, denn es hatte
richtige Bäche auf der Strasse.
Ob wir gut in Playa del Carmen
angekommen sind und ob wir unseren letzten Ort direkt am Meer mit
Sandstrand vor unserer Heimreise richtig genossen, lest ihr in
unserem nächsten Reisebericht.
Euer Weltreiseteam
Nicobi
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