Welcome to Cambodia, was für ein
Unterschied zu allem Erlebten auf unserer Reise, kaum gelandet auf
dem Internationalen Flughafen von Siem Reap mussten wir gleich mal 3
Formulare ausfüllen und bei der Immigrationsbehörde unser Visum
einholen, die 10 Stempel die jedes unserer Dokumente benötigte
wurden von je einem Beamten, alle in einheitlichen blauen Hemden,
ausgeführt. Am Schluss bekamen wir die Erlaubnis ins Land
einzureisen. Vor der Kontrolle hatte wir noch einen Dufry Free Shop
gesehen, ja die Duty Free Shops heissen hier so, und Nicole hat
sofort einen Martini Bianco gekauft für 15 Dollar. Wir dachten dies
sei ein guter Preis, denn in Malaysia kostete diese Flasche etwa 50
Dollar. Erst später haben wir bemerkt, dass die selbe Flasche in der
Stadt Siem Reap nur 9 Dollar gekostet hätte. Nun denn, wiedermal
zuviel bezahlt, dass sind wir uns ja langsam gewohnt. Gleich mal zum
Taxistand um ein Taxi zu ordern, dies war kein Problem. Ein
Taxifahrer hatte meine gefälschten Nike Airforce One entdeckt und
sofort waren zirka 10 Taxifahrer dort die mir diesen Schuh abkaufen
wollten, da in Kambodscha diese nicht erhältlich sind. Natürlich
habe ich sie nicht verkauft, denn meine Airmax 90 sind nach 1,5
Monaten reisen ziemlich am Ende. Für 7 Dollar wurden wir zu unserem
Hotel gefahren, das 10 Minuten zu Fuss vom Zentrum entfernt war. Was
für ein tolles Hotel, das von einem Thailänder und einem Chinesen
betrieben wurde. Ein „Modern Art Hotel“, das wirklich toll aussah
und mit Liebe eingerichtet war. Jedes Zimmer hatte sein eigenes Thema
und unseres hiess „Hope for Cambodia“ und die Wände innen waren
komplett mit einer Landschaft mit Urwald und vielen Tieren bemalt. Es
hatte eine riesige Regenwalddusche , Kühlschrank, Wasserkocher und
genügend Platz für all unsere Kleider.
Was uns sofort aufgefallen ist, war die
absolute Freundlichkeit der Kambodschaner, unglaublich aber dagegen
ist Thailand fast schon ernst :-) Hier fühlt man sich wie ein König
behandelt und dies obwohl die Angestellten, wie wir erfahren haben,
nur zirka 100 Dollar monatlich verdienen. Wir haben uns gleich super
wohl gefühlt. Noch am gleichen Abend haben wir den ersten Tempel
besucht um den Sonnenuntergang auf einer Pyramide zu erleben, diesen
haben wir mit geschätzten 3000 anderen Touristen geteilt. Doch
dieser war gar nicht ersichtlich, da wir etwa eine Stunde zu spät
kamen um einen guten Platz mit freier Sicht zu ergattern. Nicole war
schulterfrei bekleidet und zuerst wollten uns die Wächter nicht auf
die Tempelruine lassen. Eine nette Chinesin hatte mit uns erbarmen
und lieh uns ihre Jacke, damit wir nicht umsonst die halbe Stunde zu
diesem Tempel hinaufgerannt waren. Diese Chinesin nach dem
Sonnenuntergang wiederzufinden war wie die berühmte Nadel im
Heuhaufen suchen, doch uns gelang auch diese doch stressige Aufgabe.
Danach ging es zurück zu unserem
coolen Tuk Tuk Fahrer Johnny, der uns die ganze Woche zu allen
Tempelanlagen fuhr und uns auch etwas über die kambodschanische
Geschichte und wie es ihnen zur Zeit geht berichtete. Er war in
unserem Alter und wir verstanden uns auf Anhieb. Doch zur Geschichte
komme ich später, denn dies ist ein sehr ernstes und trauriges
Thema. Unser Programm war, alle möglichen Tempelanlagen zu besuchen,
denn darauf habe ich mich wahnsinnig gefreut. Vielleicht weiss ja
der eine oder andere das ich mich extrem für Geschichte und
Archäologie interessiere und dies am liebsten studiert hätte :-)
Die Art und Weise dieser alten buddhistischer und hinduistischer
Bauten, die zirka ab 900 Jahre nach Christus entstanden sind, sind
alle anders gestaltet und faszinierend schön mit Liebe zum Detail
dekoriert. Die Tempel muss man mit eigenen Augen gesehen haben, denn
diese Schönheit zu beschreiben ist schlicht nicht möglich. Noch nie
in meinem Leben habe ich eine derartig schöne und harmonische
Bauweise mit hunderttausenden Reliefs, Dekorationen und Schriften in
Sanskrit, mit noch mehr Buddha´s und Vishnu´s in den Stein
gemeisselt gesehen. Jeder einzelne Stein ist verziert, echt
atemberaubend. Ich kann dieses wundervolle Land und die
Tempelanlagen jedem Reisenden wärmstens empfehlen, denn eine
Schönheit wie man sie hier antrifft, kriegt man nur an wenigen Orten
dieser Welt zu sehen. Teilweise sind die Anlagen restauriert und
teilweise wurden sie so belassen, wie sie damals aufgefunden wurden.
Am zweiten Tag war der berühmteste
aller Tempel dran erkundet zu werden, Angkor Wat, diese Anlage
umfasst einen fast quadratischen Wasserspeicher und darin einen
Tempelbau astronomischen Ausmasses und ist mit seinen 5 Türmen das
Muss zum fotografieren aller Touristen hier in Siem Reap. Der
Mittelturm stellt den heiligen buddhistischen Berg Meru dar, der die
Erde mit dem Universum verbindet. Wir gingen in der Mittagshitze und
daher hatte es nicht all zuviele Touristen. Uns wollten sicher etwa
hundert Kinder Bücher, Postkarten und selbstgebastelte Sachen, alle
zu einen Dollar verkaufen, dies scheint hier so der allgemeine Preis
für alles zu sein.
Wat Ta Prohm war der zweite Tempel,
diesen kennt man vielleicht aus Tomb Raider 3, diese Anlage wurde der
Natur überlassen und es wachsen riesige Bäume über die Mauern.
Echt unglaublich. Mitten während des Besuchs im Tempel zeigte uns
ein Einheimischer die besten Orte und wir drangen in dieses Labyrinth
ein, immer tiefer und so konnten wir einige spektakuläre Orte sehen,
die wir ohne seine Hilfe nicht gesehen hätten. Nicole bekam es zum
Teil mit der Angst zu tun, da uns ein anderer Einheimischer gefolgt
ist und wir mit der Zeit alleine waren und keine Touristen mehr
sahen. Immer wenn wir anhielten um etwas zu fotografieren, hielt er
auch etwas versteckt an und so dachten wir das wir vielleicht um die
nächste Ecke ausgeraubt werden könnten. Doch nach einiger Zeit
hatten wir bemerkt das er auch ein Touristenführer war, der mit zwei
Japanern unterwegs war. Puh, Glück gehabt. Wir bezahlten unseren
Führer und waren froh als wir wieder andere Touristen sahen. Doch es
war es Wert, dies könnt ihr am besten an den Fotos sehen die wir
geschossen haben.
Bei der Rückfahrt fragte ich unseren
Fahrer Johnny wieso in Siem Reap alle Fahrzeuge nur mit 20 – 30
Stundenkilometer fuhren. Auf diese Frage kam ein Lachen und die
Antwort es gehe um die Sicherheit, denn hier gibt es keine Regeln auf
der Strasse, wer zuerst seine Hupe benutzt und reindrängelt hat
Vortritt. Doch uns wurde mit der Zeit klar wieso sie so langsam
unterwegs sind, nämlich um Benzin zu sparen, dieses ist hier sehr
teuer im Vergleich zu ihrem Lohn. Er erzählte uns bei einem Essen,
natürlich haben wir ihn eingeladen, dass alles Geld der Touristen
nicht den Einheimischen zu gute kommt, sondern meist den Firmen die
vom Ausland stammen und die hier alles unter Kontrolle haben, meist
aus Vietnam. Den teuren Eintritt zu den Tempelanlagen, zirka 60
Dollar für 3 Tage, gehe zu 100 % an diese Firmen, dies würde den
Einheimischen überhaupt nichts bringen und so wird ihnen der
ökonomische Aufstieg verwehrt. Auch die meisten Verkaufsstände und
Restaurants sind von Ausländern betrieben. Uns war noch aufgefallen
das es sehr viele Junge Kambodschaner, sie nennen sich Khmer, hatte
und fast keine älteren Menschen. Diese wurden während des Krieges
traurigerweise ausradiert und nun seien sie politisch in der Minderheit. Johnny erzählte uns noch von dieser sehr
traurigen Vergangenheit und der Geschichte dieses doch so schönen
Landes. Er hatte Frau und Kind und war selbstständiger Tuk Tuk
Fahrer, was in Kambodscha doch ein sehr gut bezahlter Beruf sei.
Einen ganzen Tag mit ihm kostete uns nur 12-15 Dollar und wir gaben
ihm immer gut Trinkgeld. Er war natürlich super froh konnte er an
uns gut verdienen, doch das war es uns auf alle Fälle wert, denn er
zeigt uns die besten und schönsten Tempel und war menschlich einfach
top.
Beim Besuch des Preah Khan Tempels
wurde uns von einem Polizisten die Kamera sozusagen aus der Hand
gerissen und er wollte uns überall an den besten Orten gemeinsam
fotografieren, natürlich nicht kostenlos versteht sich. Der Polizist
wollte uns noch seine Polizeimarke verkaufen, was anscheinen hier so
üblich sei, doch wir bedankten uns und gaben ihm ein Trinkgeld. Nur
eine Sekunde später war er schon dabei die nächsten Touristen zu
fotografieren ;-) Dass nennt man hier Nebenverdienst.
Das Khmer Essen war super gut und auch
billig, während die westlichen Restaurants doch eher teurer waren,
aber für zirka 15-20 Franken kann man hier überall fürstlich
Essen. Und das einheimische Bier, Angkor oder Anchor, war vorzüglich
gut und kostet pro Glas nur 50 Cent, was für ein Unterschied zu
Malaysia. Es gibt in Siem Reap sowas wie eine Ausgangsmeile in der
einem alles geboten wird, vor allem in der Pub Street und den
winzigen Nebengässchen. Wir haben sehr viele gute Restaurants
gefunden und uns hat es immer super geschmeckt, das Curry ist eher
süsslicher und nicht so scharf wie in Thailand. Nicole und ich
dachten im Nachhinein das wir länger als eine Woche hätten
einplanen sollen, denn hier ist das Leben sehr gemütlich und richtig
entschleunigt. Die Einheimischen sind super zuvorkommend und wir
wollten eigentlich noch etwas mehr vom Kambodscha, ausser dieser für
Touristen hergerichteten Stadt sehen. Ein Ausflug brachte uns ein
wenig aufs Land, beidem wir die richtigen Verhältnisse sehen konnten
und nicht das Stadtleben, dass voller Touristen und Händler war. Die
Khmer Leute leben vor allem in Holzhäusern die auf Stelzen gebaut
sind, denn während der Regenzeit soll es hier ziemlich viel Wasser
geben. Richtigen Urwald gibt es in dieser Region nicht mehr, um die
Tempel gibt es noch Wald indem noch einige Affen leben, doch sonst
ist alles der Landwirtschaft zum Opfer gefallen.
In unserem Hotel hatten wir noch einige
nette Gäste aus der Welsch-Schweiz und aus Russland kennengelernt,
was für ein Übersetzungspass. Denn das russische Pärchen konnte
fast kein Wort Englisch und so wurde mit Hand und Fuss und dem Google
Übersetzungsprogramm fleissig kommuniziert. Er hatte Geburtstag und
so feierten wir gemeinsam in einem Restaurant seinen Tag, mit
einheimischen Essen und gutem Bier zu unglaublich günstigen Preisen.
Für 7 Leute bezahlten wir um die 28 Dollar. Was für ein tolles
Land. Wir müssen hier nochmals herkommen und es ist absolut
empfehlenswert obwohl es eines der ärmsten Länder der Welt ist,
doch die Menschlichkeit ist einfach einzigartig.
Nach 6 Nächten flog uns eine kleine
Maschine der Cambodia Angkor Air nach Bangkok, zuerst wollten wir
diese berühmte Strasse nach Bangkok mit dem Bus fahren, doch wir
haben uns umentschieden, nachdem wir einige Horrorstories und
Berichte gelesen haben.
Wie es uns in Bangkok gefallen hat,
obwohl es politische Unruhen gibt lest ihr in unserem nächsten
Bericht.
Euer Weltreiseteam
Nicobi
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