Freitag, 21. Februar 2014

Bangkok Reisebericht

Bangkok we love you. Bangkok hat was Aussergewöhnliches, jedes mal wenn wir in unseren Reisen Bangkok einplanen, ist der Wurm drin. Als wir im 2011 nach Bangkok flogen, nach 2 relaxten und wunderschönen Wochen in Koh Samui, waren die Zeitungen voll mit Meldungen über die Flut die zu dieser Zeit fast ganz Bangkok verschlungen hat. Wir waren uns damals nicht sicher ob wir es absagen sollten, doch wir flogen trotzdem hin. Touristenattraktionen konnten wir fast keine Besuchen, denn nur unser Viertel, nähe Koasan Road war einigermassen vor den Fluten sicher, da hier die meisten Touristen sind, wurde es besonders beschützt, den Rest hatte man absaufen lassen. Damals fuhren wir mit dem Tuk Tuk teilweise im kniehohen Wasser und konnten trotzdem ein bisschen die Stadt geniessen, obwohl wir manchmal nasse Füsse bekommen haben.

Dieses Mal hatte es keine Flut, sondern politische Unruhen, wie ihr sicher in den internationalen Medien mitbekommen habt, demonstrieren die Regierungsgegner seit mehreren Monaten gegen die Regierung und blockierten die Wahllokale, weshalb die Abstimmung noch nicht abgeschlossen war. Viele haben uns davor gewarnt Bangkok zu besuchen, doch allen Unkenrufen zum Trotz sind wir natürlich wieder gegangen. Als wir mit dem Taxi vom Flughafen zu unserem Hotel fuhren, kamen wir kurz vor unserem Hotel in einen Stau und wunderten uns, wieso soviel Polizei an uns vorbeigefahren ist. Ohne Scheiss, noch nie in unserem Leben haben wir so viele Polizisten gesehen, ohne zu bluffen waren es zirka 2000 – 3000 Polizisten die uns entgegen gelaufen und gefahren sind, alle in Kampfmontur, schusssicheren Westen, mit Schildern und Schlagstöcken ausgerüstet. Unser Taxifahrer meinte nur „Heute wird wiedermal ein Protestlager aufgelöst“. Er regte sich über die Demonstranten auf und meinte nur, dass sie den Bangkokern das Geschäft in der Hauptsaison vermiesen und die meisten Demonstranten sowiso vom Land seien. Wiedermal sind wir in einem Wespennest gelandet :-) Erst einen Tag später erfuhren wir, dass sie an diesem Tag 3 grosse Protestlager geräumt hatten, diese aber nach 2 Tagen schon wieder im Besitz der Protestler waren.

In unserem Viertel, wiedermal in der Nähe der Kaosan Road, genau gesagt an der Rambuttri Road, spürte man überhaupt nichts von den Unruhen. Das meiste haben wir über Newsseiten wie 20 Minuten oder lokalen Zeitungen erfahren. Es hatte nicht wirklich viele Touristen, wie es eigentlich üblich ist während der Hochsaison, die meisten sprachen Französisch, uns hat das ein wenig gewundert, denn das letzte mal war keine Sprache so stark vertreten. Unser Hotel war mitten im Kuchen aber doch ruhig, da es einen Innenhof hatte, der nur mit Hotelgästen gefüllt war. Wiedermal hatten wir das Glück, den Ausblick durch das Fenster direkt auf eine grosse Baustelle zu haben und hofften das sie nicht Morgens um 6 Uhr anfingen zu hämmern und zu sägen. Unser Glück half uns ein wenig und so wurde aus 6 Uhr morgens 8 Uhr, und das jeden Tag bis zirka 5 Uhr Nachmittags. Damit abgefunden planten wir unsere Tage danach und waren meist nie durch den Tag im Hotel und so entgingen wir dem Baustellenlärm, der doch sehr laut und penetrant war.

Am ersten Abend haben wir uns mit einem ehemaligen Arbeitskollege von mir getroffen. Er holte uns mit seinem Privatchauffeur standesgemäss in einer Mercedes Limousine wenige Meter vor unserem Hotel ab und wir fuhren in das zirka 5 Kilometer entfernte Millenium Hilton Bangkok. Was für eine andere Welt, denn uns wurde gleich bei der Anfahrt vor das Hotel die Türe von einem Pagen geöffnet. Ein bisschen Luxus muss sein und so genossen wir im obersten Stock erst mal einen Cocktail der Sonderklasse mit noch besserem Ausblick auf die ganze Stadt und dem Fluss Chao Phraya der sich wie eine Schlange durch die dicht besiedelte Stadt schlängelt. Auch das berühmte Hotel mit der goldenen Kuppel, bekannt aus Hangover 2, haben wir direkt vor unserer Nase gehabt. Beim Eindunkeln der Stadt wurde die Sicht noch spektakulärer, da wir das Lichtermeer und die beleuchteten Tempel super sahen. Nach getrunkenem Cocktail gingen wir in das geniale Restaurant und genossen das Valentines Day Buffet der Sonderklasse, besonders hervorzuheben war der berühmte Cheeseroom welcher wirklich eine exquisite Auswahl an europäischem Käse hatte, vergeblich suchte ich nach einem schweizer Qualitätskäse, den gab es nicht. Dafür Vermiselle, was typisch schweizerisch ist, auf dem riesigen Dessertbuffet, das Niccis Herzchen deutlich höher schlagen liess. Was für ein Augenschmaus, damit mein ich nicht nur das Dessertbuffet. Wir genossen den Abend in gehobener Atmosphäre und wurden nach dem super Essen wieder zurück chauffiert, was für ein toller Einstand in Bangkok.

Natürlich ist in Bangkok der Besuch des MBK Einkaufszentrum ein Muss, dieses mal fuhr uns das Tuk Tuk in die Nähe, aber ganz davor konnte er uns nicht ausladen, da alle Strassen von Demonstranten in Beschlag genommen wurden. So mussten wir das erste mal ein Protestlager durchqueren und hatten schon ein mulmiges Gefühl, da einem abgeraten wird dies zu tun. Es handelte sich aber nicht um ein Hauptlager und so war es sehr friedlich und es hatte tausende Stände, die alle die typischen Protestler Shirts verkauften. Einmal im MBK spürte man nichts mehr davon und es hiess „Welcome to shopping paradise“. Hier findet man einfach alles, über Fashion zu Elektonik, von Möbel bis hin zu Autotuningshops und hunderten Restaurants und Foodcourts. Hier muss man schon einen Tag einrechnen und auch etwas Geld mitnehmen. Obwohl aufgepasst, nicht alles ist Original ;-), vor allem jede moderne Kleidermarke wird hier gefälscht dargeboten, aber in erstaunlich guter Qualität. Dieses Shoppingparadies ist zu empfehlen und gehört zu einem Bangkok Besuch wie das Messer zur Gabel. Nicci hat sich noch ihr kaputtes Inch-Steckerli am Samsung S3 für 15 Franken reparieren lassen und kann nun wieder über beide Ohrstöpsel Musik hören, damit sie beim einschlafen mein monotones Schnarchen nicht wahrnimmt.

Eine Longtailboat Ausfahrt, durch das enge Kanalsystem Bangkoks, haben wir uns natürlich auch noch aufschwatzen lassen, doch wir waren froh darüber. So sahen wir ein anderes Bild von Bangkok, das sonst wie eine Big City Metropole daherkommt. In den Kanälen stehen die Holzhäuser auf Stelzen und sind echt Sehenswert. Vorbei an der königlichen Werft über den Floating Market, bis hin zu den verschiedenen Tempelanlagen, alles scheint ein bisschen anders wenn man es von einem Boot aus betrachtet. Leider haben wir nur 5 Nächte in Bangkok verbracht und so war unsere Zeit hier relativ schnell vorbei. Bangkok wir kommen wieder, und beim nächsten Besuch füllen wir gleich einen ganzen Container mit tollen Sachen :-)

Unsere Zeit in Thailand war abgelaufen und so packten wir unsere sieben Sachen für die nächste Destination auf unserer Weltreise, die Philippinen. Über Manila ging es nach Cebu, Mactan Island.

Wie es uns da ergangen ist, lest ihr in unserem nächsten Bericht.

Euer Weltreiseteam
Nicobi

Sonntag, 16. Februar 2014

Fazit Kambodscha Siem Reap

Menschen

Ein unglaublich freundliches Volk, sehr fein in der Sprache und der Gestik. Immer dankend das man Kambodscha besucht und stets gut aufgelegt. Die Khmer sind mit sehr wenig sehr zufrieden, was für uns Schweizer kaum vorstellbar ist. Leider hat der Krieg sehr viele Opfer gefordert, was man an dem durchschnittlichen Alter gut sehen kann. Selten habe ich derart positive und gutgelaunte Menschen kennengelernt. Wir sind richtig Fan von Kambodscha geworden und werden wieder zurückkommen.

Essen

In Siem Reap haben wir immer sehr gut gegessen, das einheimische Essen erinnert an das Thailändische ist aber eher süsser und weniger scharf. Hier gibt es alle Variationen des Nationalgerichts Amok mit Huhn, Schwein, Fisch oder Rind. Auch haben wir einige Burgerstände mit Krokodilfleisch gesehen, probiert haben wir es nicht. Das Bier ist sehr lecker und es kostet fast nichts, durchschnittlich zwischen 50 – 70 Rappen pro Glas gezapftes Bier. Viele Restaurants bieten Grill und auch westliches Essen an.

Geographie

Siem Reap ist Flachland, es gibt wenige erhöhte Stellen, nur einen Berg haben wir aus der Ferne erblicken können, der eigentlich nicht in die Landschaft gepasst hat. Die meisten Flächen sind Ackerbau und Felder für die Landwirtschaft. Es gibt sehr viele Reisfelder und freilaufende Büffel, Schweine und Hühner etwas ausserhalb von Siem Reap. Leider haben wir den Schwerpunkt in unserer Woche hauptsächlich auf die Besichtigung der Tempelanlagen und relaxen gelegt. Daher haben wir nicht wirklich viel von der Landschaft um Siem Reap gesehen.

Verkehr / Reisen

Leider dürfen Touristen in dieser Stadt keine Scooter mieten, daher ist man mit den Tuk Tuks, Fahrrad oder Taxis unterwegs. Die Tuk Tuks hier sind meist Anhänger an Scootern und sehr schön mit Holzschnitzereien verziert. Auch Taxis sieht man ab und zu, sind aber deutlich in der Minderheit. Die Strassen sind im Touristengebiet gut bis mittel, ausserhalb sind sie aber nicht geteert und meist Feldwege mit Steinen und daher sehr staubig.

Sicherheit

Wir haben uns immer Sicher gefühlt, selbst Nachts beim Rückweg von der Pubstrasse. Die Polizei ist uns nicht gross aufgefallen, dafür es hat mehr Sicherheitspersonal vor den Hotels. Es wird einem aber im Internet abgeraten mit Einheimischen nach Hause zu gehen. Anscheinend sind ein paar Touristen abgezockt worden. Wir haben nur positive Erfahrungen gemacht.

Graffiti

In der ganzen Woche in Siem Reap habe ich ca. 5 Graffiti´s gesehen. Tags hat es aber einige. Sonst ist die Graffiti Szene eigentlich inexistent. Künstler hat es sehr viele, die meiner Meinung nach sehr talentiert sind. Holzschnitzereien aller Art kann man hier in lokalen Märkten finden, wirklich sehr eindrucksvoll.

Autos

Keine Automarke hat herausgestochen, hier gibt es alte Mercedes Busse und Mercedes Pick Ups, die aber wahrscheinlich Eigenkreationen sind. Die asiatischen Marken sind gut vertreten. Ab und zu sieht man auch moderne Autos, vor allem Toyata Pick Ups, meist aber mit Nummernschilder aus Phnom Pen.

Reisebericht aus Siem Reap Kambodscha

Welcome to Cambodia, was für ein Unterschied zu allem Erlebten auf unserer Reise, kaum gelandet auf dem Internationalen Flughafen von Siem Reap mussten wir gleich mal 3 Formulare ausfüllen und bei der Immigrationsbehörde unser Visum einholen, die 10 Stempel die jedes unserer Dokumente benötigte wurden von je einem Beamten, alle in einheitlichen blauen Hemden, ausgeführt. Am Schluss bekamen wir die Erlaubnis ins Land einzureisen. Vor der Kontrolle hatte wir noch einen Dufry Free Shop gesehen, ja die Duty Free Shops heissen hier so, und Nicole hat sofort einen Martini Bianco gekauft für 15 Dollar. Wir dachten dies sei ein guter Preis, denn in Malaysia kostete diese Flasche etwa 50 Dollar. Erst später haben wir bemerkt, dass die selbe Flasche in der Stadt Siem Reap nur 9 Dollar gekostet hätte. Nun denn, wiedermal zuviel bezahlt, dass sind wir uns ja langsam gewohnt. Gleich mal zum Taxistand um ein Taxi zu ordern, dies war kein Problem. Ein Taxifahrer hatte meine gefälschten Nike Airforce One entdeckt und sofort waren zirka 10 Taxifahrer dort die mir diesen Schuh abkaufen wollten, da in Kambodscha diese nicht erhältlich sind. Natürlich habe ich sie nicht verkauft, denn meine Airmax 90 sind nach 1,5 Monaten reisen ziemlich am Ende. Für 7 Dollar wurden wir zu unserem Hotel gefahren, das 10 Minuten zu Fuss vom Zentrum entfernt war. Was für ein tolles Hotel, das von einem Thailänder und einem Chinesen betrieben wurde. Ein „Modern Art Hotel“, das wirklich toll aussah und mit Liebe eingerichtet war. Jedes Zimmer hatte sein eigenes Thema und unseres hiess „Hope for Cambodia“ und die Wände innen waren komplett mit einer Landschaft mit Urwald und vielen Tieren bemalt. Es hatte eine riesige Regenwalddusche , Kühlschrank, Wasserkocher und genügend Platz für all unsere Kleider.

Was uns sofort aufgefallen ist, war die absolute Freundlichkeit der Kambodschaner, unglaublich aber dagegen ist Thailand fast schon ernst :-) Hier fühlt man sich wie ein König behandelt und dies obwohl die Angestellten, wie wir erfahren haben, nur zirka 100 Dollar monatlich verdienen. Wir haben uns gleich super wohl gefühlt. Noch am gleichen Abend haben wir den ersten Tempel besucht um den Sonnenuntergang auf einer Pyramide zu erleben, diesen haben wir mit geschätzten 3000 anderen Touristen geteilt. Doch dieser war gar nicht ersichtlich, da wir etwa eine Stunde zu spät kamen um einen guten Platz mit freier Sicht zu ergattern. Nicole war schulterfrei bekleidet und zuerst wollten uns die Wächter nicht auf die Tempelruine lassen. Eine nette Chinesin hatte mit uns erbarmen und lieh uns ihre Jacke, damit wir nicht umsonst die halbe Stunde zu diesem Tempel hinaufgerannt waren. Diese Chinesin nach dem Sonnenuntergang wiederzufinden war wie die berühmte Nadel im Heuhaufen suchen, doch uns gelang auch diese doch stressige Aufgabe.

Danach ging es zurück zu unserem coolen Tuk Tuk Fahrer Johnny, der uns die ganze Woche zu allen Tempelanlagen fuhr und uns auch etwas über die kambodschanische Geschichte und wie es ihnen zur Zeit geht berichtete. Er war in unserem Alter und wir verstanden uns auf Anhieb. Doch zur Geschichte komme ich später, denn dies ist ein sehr ernstes und trauriges Thema. Unser Programm war, alle möglichen Tempelanlagen zu besuchen, denn darauf habe ich mich wahnsinnig gefreut. Vielleicht weiss ja der eine oder andere das ich mich extrem für Geschichte und Archäologie interessiere und dies am liebsten studiert hätte :-) Die Art und Weise dieser alten buddhistischer und hinduistischer Bauten, die zirka ab 900 Jahre nach Christus entstanden sind, sind alle anders gestaltet und faszinierend schön mit Liebe zum Detail dekoriert. Die Tempel muss man mit eigenen Augen gesehen haben, denn diese Schönheit zu beschreiben ist schlicht nicht möglich. Noch nie in meinem Leben habe ich eine derartig schöne und harmonische Bauweise mit hunderttausenden Reliefs, Dekorationen und Schriften in Sanskrit, mit noch mehr Buddha´s und Vishnu´s in den Stein gemeisselt gesehen. Jeder einzelne Stein ist verziert, echt atemberaubend. Ich kann dieses wundervolle Land und die Tempelanlagen jedem Reisenden wärmstens empfehlen, denn eine Schönheit wie man sie hier antrifft, kriegt man nur an wenigen Orten dieser Welt zu sehen. Teilweise sind die Anlagen restauriert und teilweise wurden sie so belassen, wie sie damals aufgefunden wurden.

Am zweiten Tag war der berühmteste aller Tempel dran erkundet zu werden, Angkor Wat, diese Anlage umfasst einen fast quadratischen Wasserspeicher und darin einen Tempelbau astronomischen Ausmasses und ist mit seinen 5 Türmen das Muss zum fotografieren aller Touristen hier in Siem Reap. Der Mittelturm stellt den heiligen buddhistischen Berg Meru dar, der die Erde mit dem Universum verbindet. Wir gingen in der Mittagshitze und daher hatte es nicht all zuviele Touristen. Uns wollten sicher etwa hundert Kinder Bücher, Postkarten und selbstgebastelte Sachen, alle zu einen Dollar verkaufen, dies scheint hier so der allgemeine Preis für alles zu sein.

Wat Ta Prohm war der zweite Tempel, diesen kennt man vielleicht aus Tomb Raider 3, diese Anlage wurde der Natur überlassen und es wachsen riesige Bäume über die Mauern. Echt unglaublich. Mitten während des Besuchs im Tempel zeigte uns ein Einheimischer die besten Orte und wir drangen in dieses Labyrinth ein, immer tiefer und so konnten wir einige spektakuläre Orte sehen, die wir ohne seine Hilfe nicht gesehen hätten. Nicole bekam es zum Teil mit der Angst zu tun, da uns ein anderer Einheimischer gefolgt ist und wir mit der Zeit alleine waren und keine Touristen mehr sahen. Immer wenn wir anhielten um etwas zu fotografieren, hielt er auch etwas versteckt an und so dachten wir das wir vielleicht um die nächste Ecke ausgeraubt werden könnten. Doch nach einiger Zeit hatten wir bemerkt das er auch ein Touristenführer war, der mit zwei Japanern unterwegs war. Puh, Glück gehabt. Wir bezahlten unseren Führer und waren froh als wir wieder andere Touristen sahen. Doch es war es Wert, dies könnt ihr am besten an den Fotos sehen die wir geschossen haben.

Bei der Rückfahrt fragte ich unseren Fahrer Johnny wieso in Siem Reap alle Fahrzeuge nur mit 20 – 30 Stundenkilometer fuhren. Auf diese Frage kam ein Lachen und die Antwort es gehe um die Sicherheit, denn hier gibt es keine Regeln auf der Strasse, wer zuerst seine Hupe benutzt und reindrängelt hat Vortritt. Doch uns wurde mit der Zeit klar wieso sie so langsam unterwegs sind, nämlich um Benzin zu sparen, dieses ist hier sehr teuer im Vergleich zu ihrem Lohn. Er erzählte uns bei einem Essen, natürlich haben wir ihn eingeladen, dass alles Geld der Touristen nicht den Einheimischen zu gute kommt, sondern meist den Firmen die vom Ausland stammen und die hier alles unter Kontrolle haben, meist aus Vietnam. Den teuren Eintritt zu den Tempelanlagen, zirka 60 Dollar für 3 Tage, gehe zu 100 % an diese Firmen, dies würde den Einheimischen überhaupt nichts bringen und so wird ihnen der ökonomische Aufstieg verwehrt. Auch die meisten Verkaufsstände und Restaurants sind von Ausländern betrieben. Uns war noch aufgefallen das es sehr viele Junge Kambodschaner, sie nennen sich Khmer, hatte und fast keine älteren Menschen. Diese wurden während des Krieges traurigerweise ausradiert und nun seien sie politisch in der Minderheit. Johnny erzählte uns noch von dieser sehr traurigen Vergangenheit und der Geschichte dieses doch so schönen Landes. Er hatte Frau und Kind und war selbstständiger Tuk Tuk Fahrer, was in Kambodscha doch ein sehr gut bezahlter Beruf sei. Einen ganzen Tag mit ihm kostete uns nur 12-15 Dollar und wir gaben ihm immer gut Trinkgeld. Er war natürlich super froh konnte er an uns gut verdienen, doch das war es uns auf alle Fälle wert, denn er zeigt uns die besten und schönsten Tempel und war menschlich einfach top.

Beim Besuch des Preah Khan Tempels wurde uns von einem Polizisten die Kamera sozusagen aus der Hand gerissen und er wollte uns überall an den besten Orten gemeinsam fotografieren, natürlich nicht kostenlos versteht sich. Der Polizist wollte uns noch seine Polizeimarke verkaufen, was anscheinen hier so üblich sei, doch wir bedankten uns und gaben ihm ein Trinkgeld. Nur eine Sekunde später war er schon dabei die nächsten Touristen zu fotografieren ;-) Dass nennt man hier Nebenverdienst.

Das Khmer Essen war super gut und auch billig, während die westlichen Restaurants doch eher teurer waren, aber für zirka 15-20 Franken kann man hier überall fürstlich Essen. Und das einheimische Bier, Angkor oder Anchor, war vorzüglich gut und kostet pro Glas nur 50 Cent, was für ein Unterschied zu Malaysia. Es gibt in Siem Reap sowas wie eine Ausgangsmeile in der einem alles geboten wird, vor allem in der Pub Street und den winzigen Nebengässchen. Wir haben sehr viele gute Restaurants gefunden und uns hat es immer super geschmeckt, das Curry ist eher süsslicher und nicht so scharf wie in Thailand. Nicole und ich dachten im Nachhinein das wir länger als eine Woche hätten einplanen sollen, denn hier ist das Leben sehr gemütlich und richtig entschleunigt. Die Einheimischen sind super zuvorkommend und wir wollten eigentlich noch etwas mehr vom Kambodscha, ausser dieser für Touristen hergerichteten Stadt sehen. Ein Ausflug brachte uns ein wenig aufs Land, beidem wir die richtigen Verhältnisse sehen konnten und nicht das Stadtleben, dass voller Touristen und Händler war. Die Khmer Leute leben vor allem in Holzhäusern die auf Stelzen gebaut sind, denn während der Regenzeit soll es hier ziemlich viel Wasser geben. Richtigen Urwald gibt es in dieser Region nicht mehr, um die Tempel gibt es noch Wald indem noch einige Affen leben, doch sonst ist alles der Landwirtschaft zum Opfer gefallen.

In unserem Hotel hatten wir noch einige nette Gäste aus der Welsch-Schweiz und aus Russland kennengelernt, was für ein Übersetzungspass. Denn das russische Pärchen konnte fast kein Wort Englisch und so wurde mit Hand und Fuss und dem Google Übersetzungsprogramm fleissig kommuniziert. Er hatte Geburtstag und so feierten wir gemeinsam in einem Restaurant seinen Tag, mit einheimischen Essen und gutem Bier zu unglaublich günstigen Preisen. Für 7 Leute bezahlten wir um die 28 Dollar. Was für ein tolles Land. Wir müssen hier nochmals herkommen und es ist absolut empfehlenswert obwohl es eines der ärmsten Länder der Welt ist, doch die Menschlichkeit ist einfach einzigartig.

Nach 6 Nächten flog uns eine kleine Maschine der Cambodia Angkor Air nach Bangkok, zuerst wollten wir diese berühmte Strasse nach Bangkok mit dem Bus fahren, doch wir haben uns umentschieden, nachdem wir einige Horrorstories und Berichte gelesen haben.

Wie es uns in Bangkok gefallen hat, obwohl es politische Unruhen gibt lest ihr in unserem nächsten Bericht.

Euer Weltreiseteam
Nicobi